B  6  Autorität des Nichtigen: Wissensformen und Geltungsansprüche 'niederen' Erzählens im 15. bis 17. Jahrhundert
(Germanistik, Literatur-, Kommunikations- und Wissensgeschichte des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit)

Institut für Deutsche Philologie

Schellingstraße 3, 80799 München
Telefon: 089-2180-6221
Telefax: 089-2180-996221
www.germanistik.uni-muenchen.de/

Projektleiter

Prof. Dr. Peter Strohschneider
peter.strohschneider@germanistik.uni-muenchen.de

Mitarbeiter

PD Dr. Michael Waltenberger, wiss. Mitarbeiter
michael.waltenberger@germanistik.uni-muenchen.de
089-2180-3376

Dr. Jan Mohr, wiss. Assistent (Grundausstattung)
Jan.Mohr@germanistik.uni-muenchen.de
089-2180-2065

Carolin Struwe, M.A., wissenschaftliche Mitarbeiterin
carolin_struwe@yahoo.de

Kathrin Lukaschek, stud. Hilfskraft
kathrin.lukaschek@campus.lmu.de

Rückschau

Vorträge der Projektleiter/Mitarbeiter

Konferenzberichte

Bericht zum Arbeitsgespräch "Pointierungen", München, 27.—28.10.2005 (pdf)
Bericht zur Tagung "Erzählen und Episteme", Dresden, 11.—14.04.2007 (pdf)
Bericht zur Tagung "Das Syntagma des Pikaresken", München 15.—17.10.2009 (pdf)

Projektbeschreibung

Das Teilprojekt untersucht exemplarisch jene Formen der Speicherung, Organisation und Reproduktion partikularistischen Wissens, die in Gestalt von im 15. bis 17. Jahrhundert sehr weit verbreiteten Texten aus den Traditionen 'niederen' Erzählens überliefert sind. Dieses 'niedere' Erzählen ist schon als solches Moment und Effekt von für die moderne Literaturgeschichte entscheidenden Pluralisierungsprozessen, nämlich der Ausdifferenzierungen von sogenannt 'hoher' und sogenannt 'niederer' Literatur. Zugleich lässt es sich als Bearbeitung wie Steigerung unterschiedlicher frühneuzeitlicher Pluralisierungserfahrungen und Ambivalenzwahrnehmungen von Welt verstehen. Bei der Untersuchung dieser Wissensformen konzentriert sich das Projekt auf die epistemischen Felder (1.) der religiösen Praxis, (2.) der Medialität und des Zeichengebrauchs sowie (3.) der ökonomischen Austauschprozesse. Mit der Frage nach narrativen Wissensformen ist jene nach deren Geltungsansprüchen eng verknüpft: Vermittels welcher Strategien kann ein solches Erzählen, das sich selbst als marginal inszeniert, gleichwohl eine paradoxe 'Autorität des Nichtigen' beanspruchen? Während diese Fragen in der ersten Antragsphase an die schwankhafte Kurzepik der deutschsprachigen Prosaerzählsammlungen des 16. Jahrhunderts gerichtet wurden, verschiebt sich der Skopus in der zweiten Phase auf Großformen des 'niederen' Erzählens: Im Mittelpunkt stehen nun die deutschen Adaptationen des Pikaroromans vom 17. bis zum beginnenden 18. Jahrhundert (Aegidius Albertinus, Niclas Ulenhart, Iustina Dietzin Picara, Grimmelshausen, Johann Beer u.a.).

Zur Projektbeschreibung der Arbeitsphase 2004—2007

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