Postadresse:
Ludwig-Maximilians-Universität München
Historicum, Abt. Frühe Neuzeit
Geschwister-Scholl-Platz 1
80539 München
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Jun.-Prof. Dr. Cornel Zwierlein
cornel.zwierlein@ruhr-uni-bochum.de
Rebecca Saskia Knapp, M.A., wiss. Mitarbeiterin (Projektteil Brandvorsorge)
rebecca-knapp@web.de
Magnus Ressel, Dipl.-Kultur-Wiss., wiss. Mitarbeiter (Projektteil Sklavenkasse)
Magnus.Ressel@lrz.uni-muenchen.de
Anna Sophia Hofmeister, stud. Hilfskraft
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Geoffrey Warlies, stud. Hilfskraft
geoffreyw@web.de
Amalienstraße 52 (Historicum/Altbau), Raum 510
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Telefax 089-2180-5663
Im Projekt soll das Verhältnis von obrigkeitlich institutionalisierter Für- und Nachsorge auf der einen und zunehmend stimulierter Eigenvorsorge in der Frühen Neuzeit auf der anderen Seite im Hinblick auf Risiken untersucht werden, die als solche entweder neu erfasst oder in neuer Form singularisiert wurden. Hier stehen zum einen die Gefahr von Brand und Feuer, zum anderen die Gefahr der Versklavung von christlichen Seefahrern durch die nordafrikanischen Barbaresken in der Frühen Neuzeit im Mittelpunkt.
Auf diese Gefahren wurde unter anderem mit der im frühneuzeitlichen Europa jenseits genossenschaftlicher Formen ungewöhnlichen, "neuen" Praxis und Theorie des Versicherns reagiert. Wie fand hier der Transfer des Prinzips der kaufmännischen Prämienversicherung auf andere gesellschaftliche Bereiche und Institutionen statt, wie verhielt sich dies zu eher genossenschaftlichen Organisationselementen? Wie wurde dies in den zeitgenössischen Wissensordnungen, insbesondere im Rechtsdiskurs, aber auch im Diskursfeld der Kameralistik reflektiert und eingeordnet? Dabei erweist sich das im 14. Jahrhundert im italienischen Mittelmeerhandel vor allem als Warentransportversicherung entstandene Rechtsinstitut als pluralisierendes Element, das institutionelle und diskursive Autoritäten herausfordert und das zu neuen, immer wieder prekären Situationen der Balance zwischen Eigenvorsorge und obrigkeitlicher Fürsorge führte. In die Untersuchung soll auch die Frage nach den konfessionellen und nord- und südeuropäischen Unterschieden in der Vor- und Fürsorge einbezogen werden.