C 17 Risikozähmung zwischen Eigenvorsorge und obrigkeitlicher Fürsorge: Die Pragmatisierung von zukünftigen Schäden in der Frühen Neuzeit
(Neuere Geschichte)


ausgelaufenes Teilprojekt
C17 Bild
Historisches Seminar, Abteilung Frühe Neuzeit

Postadresse:
Ludwig-Maximilians-Universität München
Historicum, Abt. Frühe Neuzeit
Geschwister-Scholl-Platz 1
80539 München
Telefon: 089-2180-5560
Telefax: 089-2180-5663
www.fnz.geschichte.uni-muenchen.de/index.html

Projektleiter

Jun.-Prof. Dr. Cornel Zwierlein
cornel.zwierlein@ruhr-uni-bochum.de

C17 Bild Sklaverei
Mitarbeiter

Rebecca Saskia Knapp, M.A., wiss. Mitarbeiterin (Projektteil Brandvorsorge)
rebecca-knapp@web.de

Magnus Ressel, Dipl.-Kultur-Wiss., wiss. Mitarbeiter (Projektteil Sklavenkasse)
Magnus.Ressel@lrz.uni-muenchen.de

Anna Sophia Hofmeister, stud. Hilfskraft
annasophia@gmx.net

Geoffrey Warlies, stud. Hilfskraft
geoffreyw@web.de

Amalienstraße 52 (Historicum/Altbau), Raum 510
Telefon 089-2180-5503
Telefax 089-2180-5663

Projektbeschreibung

Im Projekt soll das Verhältnis von obrigkeitlich institutionalisierter Für- und Nachsorge auf der einen und zunehmend stimulierter Eigenvorsorge in der Frühen Neuzeit auf der anderen Seite im Hinblick auf Risiken untersucht werden, die als solche entweder neu erfasst oder in neuer Form singularisiert wurden. Hier stehen zum einen die Gefahr von Brand und Feuer, zum anderen die Gefahr der Versklavung von christlichen Seefahrern durch die nordafrikanischen Barbaresken in der Frühen Neuzeit im Mittelpunkt.

Auf diese Gefahren wurde unter anderem mit der im frühneuzeitlichen Europa jenseits genossenschaftlicher Formen ungewöhnlichen, "neuen" Praxis und Theorie des Versicherns reagiert. Wie fand hier der Transfer des Prinzips der kaufmännischen Prämienversicherung auf andere gesellschaftliche Bereiche und Institutionen statt, wie verhielt sich dies zu eher genossenschaftlichen Organisationselementen? Wie wurde dies in den zeitgenössischen Wissensordnungen, insbesondere im Rechtsdiskurs, aber auch im Diskursfeld der Kameralistik reflektiert und eingeordnet? Dabei erweist sich das im 14. Jahrhundert im italienischen Mittelmeerhandel vor allem als Waren­transportversicherung entstandene Rechtsinstitut als pluralisierendes Element, das institutionelle und diskursive Autoritäten herausfordert und das zu neuen, immer wieder prekären Situationen der Balance zwischen Eigenvorsorge und obrigkeitlicher Fürsorge führte. In die Untersuchung soll auch die Frage nach den konfessionellen und nord- und südeuropäischen Unterschieden in der Vor- und Fürsorge einbezogen werden.

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